Smart Wohnen – Teil 1

Gigaset

Das Smart Home System der Gigaset Communications GmbH steuert die Smart Home Komponenten über das Funkprotokoll DECT-ULE (Ultra Low Energy). Im Wesentlichen werden ausschließlich die hauseigenen Smart Home Komponenten unterstützt. Zusätzlich werden die Smart Home Komponenten des Beleuchtungssystems Philips Hue mit unterstützt.

Anmerkung:
Die Philips Hue Bridge nutzt das Funkprotokoll ZigBee, um hauseigene Smart Home Komponenten (Lampen und Leuchtmittel) zu steuern. Die Steuerung dieser Smart Home Komponenten erfolgt über die Philips Hue Bridge, die mit dem Smart Home Gateway Gigaset Base über WLAN verbunden ist.

Obwohl durch das Smart Home Gateway Gigaset Base das Funkprotokoll DECT-ULE (Ultra Low Energy) verwendet wird, ist eine Integration mit den Smart Home Komponenten des Anbieters AVM nicht möglich. 

Bosch

Der Bosch Smart Home Controller kommuniziert mit Smart Home Komponenten über ein proprietäres Funkprotokoll und über das ZigBee-Funkprotokoll. Aus Sicherheitsgründen unterstützt das Bosch Smart Home System nur die aktuelle Version des Standards (ZigBee 3.0). Die Smart Home Komponenten (Tür-/Fensterkontakt, Heizkörper-Thermostat und Zwischenstecker) von Bosch werden über dieses proprietäres Funkprotokoll gesteuert. Die Nutzung des ZigBee-Funkprotokoll bietet jedoch auch die Möglichkeit neben den Smart Home Komponenten des Beleuchtungssystems Philips Hue auch Ledvance Smart Home Komponenten (Lampen) zu integrieren.

Interessant ist die Unterstützung von Hausgeräten der Marken Bosch, Siemens, Neff, Constructa und Gaggenau) durch das Smart Home System von Bosch. Alle Hausgeräte müssen jedoch dann über Home Connect Funktionalität verfügen.

Eine Steuerung von Smart Home Komponenten oder Wärmeerzeuger der Anbieter Buderus oder Bosch/Junkers über das Bosch Smart Home System ist ebenfalls möglich.

Anmerkung:
Das Smart Home System von Bosch bietet über die klassischen Szenarien (Sicherheit, Komfort, Energie) eine weitergehende Integration von Hausgeräten und Heizungsanlagen an. Jedoch sind diese alles Produkte von Tochtergesellschaften der Robert Bosch GmbH. Eine herstellerübergreifende Integration ist nicht möglich. 
Die umfassenden Möglichkeiten durch viele Partner machen das Smart Home System von Bosch durchaus interessant für private Bauträger, die ein Smart Home System beim Bauen umsetzen möchten.

Samsung

Das Smart Home Gateway SmartThings Hub V3 des Anbieters Samsung unterstützt die Funkprotokolle WLAN, ZigBee und Z-Wave. Der Anbieter Samsung bietet selbst nur wenige hauseigene Smart Home Komponenten (Zwischenstecker, Schalter und Sensoren) an, unterstützt aber die hauseigenen Produkte (braune und weiße Ware) und setzt darüber hinaus aber sehr auf Interoperabilität mit anderen Anbietern. Die Kompatibilitätsliste mit Smart Home Komponenten, die mit Label „Works with SmartThings“ versehen sind, ist umfassend und beinhaltet Smart Home Komponenten aus allen Anwendungsgebieten.

Anmerkung:
Das Smart Home System von Samsung hat die umfassendste Liste von kompatiblen Smart Home Komponenten für alle Anwendungsgebiete (Sicherheit, Komfort, Energie). Jedoch werden keine Heizungsanlagen/Wärmeerzeuger, sondern nur kompatible Heizkörperthermostate unterstützt. Erwähnenswert ist noch die Integration von kompatiblen Videokameras der Anbieter Netgear und Ring.

Die umfassenden Möglichkeiten machen dieses Smart Home System auch sehr interessant für private Bauträger, die ein Smart Home System beim Bauen umsetzen möchten

Schellenberg

Der Anbieter Schellenberg setzt auf Interoperabilität mit den Herstellern Abus, Steinle und Paulmann, die Smart Home-Komponenten mit dem Siegel „Ready for Smart Friends“ . Die Smart Friends Box von Schellenberg unterstützt neben dem proprietären Funkprotokoll von Schellenberg zur Steuerung der eigenen Produkte (Garagentorantriebe, Rollladen- und Markisenantriebe, Tür- und Fensterkontakte, Licht-, Steckdosen und Heizkörpersteuerungen) auch die Funkprotokolle ZigBee und Z-Wave zur Steuerung von

  • Innenbeleuchtung von Paulmann,
  • Antriebstechnik von Schellenberg,
  • Sensortechnik von STEINEL,
  • Sicherheitstechnik von ABUS.

Die Einbindung der speziellen ABUS Funk-Alarmanlage Smartvest erfolgt über eine API-Schnittstelle am Router des Endkunden. Hierfür wird die Alarmanlage Smartvest per LAN-Kabel direkt an den Router angeschlossen.

Neben dieser Interoperabilität mit diesen anderen Anbietern wird durch Schellenberg auch ein Funkstick für die Magenta Smart Home Base – oder kompatible Router – angeboten. Leider ist die Funktionalität dieses Funksticks eingeschränkt: Es können nur die funkbasierten Gurtwickler und die bidirektionalen Funk-Rollladenmotoren von Schellenberg in das Magenta Smart Home System integriert werden.

Anmerkung:
Warum dies so ist, ist völlig unverständlich. Schellenberg verwendet zur Steuerung seiner eigenen funkbasierten Komponenten ein proprietäres Funkprotokoll (dieses Protokoll nutzen auch die Handsender von Schellenberg). Wenn dieser Funkstick dieses proprietäres Funkprotokoll für Magenta Smart Home Base verständlich macht, dann sollten doch alle funkbasierten Komponenten steuerbar sein, oder? Wenn andere funkbasierten Komponenten von Schellenberg dennoch das Protokoll ZigBee verwenden, dann sollte man mit Magenta Smart Home Base diese direkt steuern können, denn die Magenta Smart Home Base unterstützt auch ZigBee und ZigBee Home Automation.
Avatar
Lothar Schöpe
Studium der Informatik an der Universität Bremen. Von 2004 bis 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik für den Forschungsschwerpunkt AAL & Smart Home. Seit 2014 Gesellschafter der Smart Living GmbH.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Top